Die diesjährige Vogelstimmenwanderung des NABU Steinbach fand bei gutem Wetter statt und wurde wieder von Dr. Achim Zedler geleitet. Da fast alle Vogelarten schon wieder im Brutgebiet sind, wenn auch teilweise mit noch wenigen Individuen, wurden die verschiedenen Lebensräume der Gemeinde, namentlich Siedlung, Streuobstwiese, landwirtschaftliches Offenland und den Wald, aufgesucht. Dabei konnten 45 Vogelarten registriert werden. Innerhalb des Siedlungsbereiches konnten 2 Paare des inzwischen seltenen Girlitz gesichtet werden. Im Streuobstbereich sangen viele Nachtigallen, denen im Offenland einige Feldlerchen folgten. Dort konnten die Teilnehmer auch einen Neuntöter bewundern, der minutenlang auf einer Astspitze saß. Diese Art brütet in Steinbach seit Jahren nicht, es war wohl ein Männchen auf Zugrast vor dem Weiterflug. Am Waldrand wurde dann über die geplante Stromtrasse Rhein-Main-Link gesprochen, die durch den Westteil der Gemarkung laufen soll. Die Teilnehmer sprachen sich dafür aus, dass diese entlang von vorhandenen Stromtrassen, entweder unter- oder, besser noch, oberirdisch verlaufen sollte, statt eine dauerhafte 40 Meter breite Schneise durch Wald und Felder zu führen, die zu Bodenveränderungen führen wird. Im Wald konnten dann als Besonderheiten ein Grauspecht, zwei Trauerschnäpper und ein Baumfalke gesichtet werden. Auch mehrere Hohltauben riefen, die Nachnutzer von Schwarzspechthöhlen sind, bevor sich eine niedliche Haubenmeise minutenlang frei auf einem Holunderbusch zeigte. Zum Abschluss präsentierte die NABU-Gruppe Steinbach um die Vorsitzende Stefanie Specht bei strahlendem Sonnenschein ein Frühstück an ihrem Vereinsheim in der Busecker Lück, wo man über die Erlebnisse diskutierte und feststellte, dass die geplanten Windkraftanlagen der hier liegenden Windkraftvorrangfläche unbedingt in jungwüchsigem Wald erfolgen sollte, z.B. in kürzlich geräumten ehemaligen Fichtenschlägen und auf keinen Fall in den wenigen noch vorhandenen Altholzbeständen. Genau in diesen fanden sich gerade die genannten wertgebenden Vogelarten.
Glückwunsch zur Namensgebung „ROTKEHLCHEN“ der Waldkita Albach
Rotkehlchen ist „Vogel des Jahres 2021“
Rotkehlchen als Insektenfresser lieben Vielfalt, zum Beispiel wilde Ecken und scheinbare Unordnung im Garten. Sie brüten in der Regel bodennah in Stängel- und Asthorsten, Holzstapeln, sogar Erdlöchern, Nischen in Mauerwerk und anderen geschützten Plätzen, mitunter sogar in Halbhöhlen-Nistkästen, wenn diese versteckt und niedrig angebracht werden. „Aber entscheidend für das Rotkehlchen ist die breite Nahrungsgrundlage – je vielfältiger, blüten- und deckungsreicher und damit insektenfreundlicher ein Garten ist, desto größer ist die Chance, dass sich dort ein Rotkehlchen ansiedelt.
Namensgeber für die Waldkita-Gruppe war das Rotkehlchen, das in einem Rosenbusch wohnte und von den Kindern mit großem Interesse über längere Zeit beobachtet werden konnte.
Leider wurde dieser Rosenbusch dann entfernt und damit verschwand der Lebensraum für den Vogel; die Kinder waren darüber recht traurig.
Nach Absprache mit der pädagogischen Leitung der Kita, Frau Marén Roll, versorgte der NABU Steinbach - beim üblichen gemeinsamen Donnerstag-Frühstück - sowohl die gefiederten, als auch die menschlichen Rotkehlchen mit Futter. Die Vorsitzende Luise Klee und Norbert Magel vom NABU Steinbach überbrachten zudem eine Rotkehlchen-Glückwunschkarte, und, weil das Rotkehlchen bei den Kindern ja schon gut bekannt ist, ein Buch über den Grünspecht; auch ein Kita-Wald-Bewohner. Außerdem gab es Äpfel und Walnüsse von der Streuobstwiese und pikantes Vollkorngebäck vom Biobäcker.
Gemeinsam wurden dann Futterhölzer und Futterglocken aufgehängt. Gut erreichbar für Vögel, und so, dass die Waldkita-Kinder ihre
Vogel-Beobachtungen machen können.